Sollen die Gemeinden um die Breetzer Berge herum geopfert werden?

Sieht man sich diese Planungen des Landkreises und die extern zugekaufte Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eines Umweltbüros aus Hannover an, kann man nur zum Schluss gelangen, dass diese Bleckeder Region samt der Bürger geopfert werden soll.

Anders ist es nicht erklärbar, dass das “Schutzgut Mensch”, dessen Belastungen nach einer EU-Richtlinie intensiv geprüft werden müssen, mit dem Ergebnis “gering betroffen” eingestuft wurde.

Diese Ergebnis ist schlichtweg falsch! Als EINZIGES Argument wurde angeführt dass die Belastung durch Sichtverschattung durch den Wald reduziert sei.

Auf deutsch: Man kann sie ja später kaum sehen.

Hallo aufgepasst: Die Windräder sind über 200 Meter hoch, die Bäume lediglich 20-30 Meter. Was bitte sollen die denn verschatten?

Der Büroleiter des Umweltbüros (Planungsgruppe Umwelt aus Hannover), Herr Dietrich Kraetschmer, wurde darum von uns am 26.04.2023 bei der Ausschusssitzung des Landkreises in Adendorf persönlich gefragt, was er mit seinem Urteil “gering betroffen” meinte .

Seine wörtliche Antwort:

Gering heißt nicht nicht erheblich. Es ist kein Top-Standort”

Wie bitte? Ja, richtig gelesen. Das war die Umweltverträglichkeitsprüfung für das “Schutzgut Mensch” für die folgenden auf uns alle zukommenden Belastungen:

  • Kompletter Verlust des Erholungswertes des Breetzer Waldes – ein erholendes Blätterrauschen gibt es nicht mehr, der Lebensraum vieler Tiere wird einfach abgeholzt
  • Bis zu 100 Windräder in 900 Meter Entfernung – das bedeutet die 4-fache Lautstärke einer Einzelanlage (hier nachzulesen)
  • Durch die jährliche Hauptwindrichtung aus West/Südwest wird der Schalldruck zusätzlich und dauerhaft verstärkt
  • Umzingelt in einem Winkel von 120 Grad – das bedeutet, dass man nur noch Windräder sehen/hören wird – optische Bedrängung + akustische Quadrophonie

Das waren “nur” die Belastungen für den Menschen.

Es gibt aber auch Gefahren, die auf uns zukommen:

  • Die Breetzer Berge halten das Trinkwasser der gesamten Region und des Landkreises Harburg vor. Verdichtungen der Flächen sowie giftige Bestandteile in den Fundamenten oder auslaufende Betriebsstoffe in den Anlagen oder Baumaschinen stellen ein Risiko dar.
  • Extreme Waldbrandgefahr durch Havarie einer Anlage bei immer häufiger auftretenden Hitzeperioden. Der Breetzer Wals ist überwiegend leicht brennbarer Nadelwald

Wir wollen uns dafür einsetzen, dass eine anständige und würdige Prüfung des “Schutzgutes Mensch” durchgeführt wird. Wir alle, die wir um die Breetzer Berge herum leben, sehen unsere Menschenwürde dadurch verletzt, dass man uns aufgrund unserer Herkunft (hier: Bewohner von Ortsteilen mit wenig Einwohnern) zum Wohle der großen Masse opfert.

Darüber hinaus sehen wir unser Grundrecht auf Gleichheit verletzt. Im Entwurf des Raumordnungsplans wird der Breetzer Wald als “Konzentrationsstandort” aufgelistet, um andernorts das Landschafts- und Ortsbild nicht zu stören. Als Folge führt dies in unserem Raum zu einer erheblichen Überbelastung gegenüber anderen Regionen.

Dies alles werden wir uns keinesfalls gefallen lassen!