Warum ist es besser, intakte Wälder zu schützen, statt neue zu pflanzen?
✅ Intakte Wälder speichern mehr Kohlenstoff
- Alte Bäume und Waldböden binden große Mengen CO₂ dauerhaft.
- Der Boden eines gewachsenen Waldes enthält bis zu 50 % des gesamten Kohlenstoffs – dieser wird bei Eingriffen (Rodung, Bau) freigesetzt.
- Neupflanzungen brauchen Jahrzehnte bis Jahrhunderte, um vergleichbare Speicherleistungen zu erreichen.
✅ Wälder sind komplexe, gewachsene Ökosysteme
- Intakte Wälder bestehen aus vielen Baumarten, Altersklassen und Strukturebenen. Sie sind nicht reproduzierbar durch gleichaltrige Pflanzungen.
- Sie bieten Lebensraum für hoch spezialisierte Arten, die in jungen Aufforstungen nicht überleben können.
✅ Biodiversität lässt sich nicht nachpflanzen
- Viele Arten (z. B. Fledermäuse, Käfer, Moose, Pilze) sind auf alte Bäume, Totholz oder feuchtes Mikroklima angewiesen.
- Bei Aufforstungen entsteht oft eine Monokultur mit geringem ökologischen Wert.
✅ Pflanzungen sind ökologisch instabil
- Neuwälder sind anfälliger für Trockenheit, Hitze, Schädlinge, insbesondere in Zeiten des Klimawandels.
- Ohne schattenspendende Altvegetation leidet die Bodenfauna, was das Wachstum weiter bremst.
✅ Wiederbewaldung ist kein Ersatz, sondern Ergänzung
- Aufforstung kann unterstützen, ist aber kein Ersatz für verlorene Waldökosysteme.
- Der Klimanutzen tritt bei Neupflanzungen verzögert ein (oft erst nach 30–100 Jahren).
🚫 Warum Baumpflanzungen nicht ausreichen:
- Hoher Verlust in den ersten Jahren: Setzlinge sterben oft durch Dürre, Wildverbiss oder Bodenmangel.
- Langsame Entwicklung: Ein echter Wald entsteht nicht durch Bäume allein, es braucht Jahrzehnte an natürlicher Sukzession.
- Oft falscher Standort oder Artwahl: Viele Pflanzaktionen orientieren sich an politischen Zielen, nicht an ökologischen Bedingungen.
- Greenwashing-Risiko: Pflanzungen werden oft als CO₂-Kompensation verkauft – obwohl der tatsächliche Klimanutzen unsicher ist.
Sehr schöner und informativer Film zum Thema im NTV “Klima Update”