Infoveranstaltung in Neetze am 21.8.25
Am 21.08.2025 um 19 Uhr hatte die EWS in der Turnhalle Neetze Werbung für die ersten 6 Anlagen im neuen “Windpark Breetzer Berge” machen wollen. Wir hatten dazu vor der Turnhalle unmittelbar vor der Veranstaltung eine öffentliche Versammlung angemeldet. Hier haben wir Fragen beantwortet und über die Dinge gesprochen, die möglicherweise in der Veranstaltung aus guten Gründen verschwiegen werden oder “schön” geredet werden.
So war es dann auch wirklich. Herr Tusch von der EWS war nicht in der Lage auch nur eine von den gestellten Frage zu beantworten, ohne dafür Kritik zu ernten.
Statt auf unsere Sorgen um Waldzerstörung, Artenverlust und regionale Lebensqualität einzugehen, bekamen wir nur globale Phrasen zum Klimaschutz zu hören. Jeder konkrete Einwand wurde mit dem Hinweis auf Gesetzesvorgaben umschifft.
Der Höhepunkt: „Wenn wir es nicht machen, machen es andere.“
Ist das der Anspruch an Transparenz und Bürgerdialog?
Auf den Vorhalt eines Zuhörers “Sie wollen hier doch nur Gewinne machen” fing Herr Tusch fast an zu weinen: “Welche Gewinne haben wir denn? Wissen sie was so eine Anlage kostet? Wissen sie wie die Investitionskosten sind? Wissen sie wie die laufenden Kosten sind?” Große Augen und schallendes Gelächter war ihm ab jetzt sicher.
Alle wussten, dass sie hier veralbert werden. Als jemand nach Investitionszuschüssen und Subventionen fragte, antwortete Herr Tusch: “Also per Legaldefinition gibt es keine Subvention für Windenergie….. Es gibt eine Einspeisevergütung”
Am Ende war allen klar: Wir Bürger zahlen für den Gewinn der EWS, mit Geld, mit Landschaft und mit unserem Wald.
Und so brachte es auch einer der Zuhörer auf den Punkt: “Hier entsteht der Eindruck, dass sie sich nicht für den Klimaschutz einsetzen. sondern wir erleben hier wie sie wie die Heuschrecken über unsere Wälder herfallen.“
Stand der Dinge
- April 2023 – Erster Entwurf des RROP wird veröffentlicht
- April 2023 – Wir schreiben dazu eine Stellungnahme
- Ende 2024 – Der Landkreis hat unsere Stellungnahmen ausgewertet
- Januar 2025 – Der Landkreis wägt unsere Stellungnahme ab und erstellt daraus eine Abwägungssynopse
- Mai 2025 – Der Landkreis hat einen neuen Entwurf erstellt, der vom Kreistag genehmigt wird
- Juni 2025 – Zweiter Entwurf wurde veröffentlicht, wir haben wegen gravierender Mängel eine neue Stellungnahme geschrieben.
- 2026 – Hier wird die Beendigung der Auswertung des zweiten Entwurfs erwartet. Möglicherweise erfolgt ein dritter Entwurf wegen massiver Einwände der betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie der Umweltschutzorganisationen
Wir bleiben weiterhin für alle unsere Unterstützenden und den Wald tätig. Sollte nach weiteren Auslegungen und Stellungnahmen dennoch ein mangelhafter Raumordnungsplan beschlossen werden, so werden unsere nächsten Schritte eine Rüge (durch den BUND) und eine Klage sein.
Wir halten Euch auf dem Laufenden!
Unsere zweite Stellungnahme (Juli 2025)
Der Landkreis ist bei der Erstellung des RROP verpflichtet, detaillierte Umweltprüfungen vorzunehmen, wenn nach Prüfung der voraussichtlichen Belastungen „erhebliche Auswirkungen“ für ein Schutzgut (Mensch, Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt, Fläche, Boden, Wasser, Luft und Klima, Landschaft, Kulturelles Erbe, Wechselwirkungen) festgestellt wird.
Bereits im ersten Entwurf zum RROP wurde ohne nähere Begründung für mehrere Schutzgüter einfach eine neue Wortschöpfung benutzt: „die Auswirkungen werden als gering erheblich bewertet.“ In Folge hat dadurch keine angemessene Umweltprüfung einzelner Schutzgüter stattgefunden.
Auch im zweiten Entwurf wurde den betroffenen Bewohnern (hier zum Schutzgut Mensch) das hier unterstellt:
„Insgesamt wird die Umweltauswirkung als gering erheblich bewertet“
Wiederum kein Wort über die Untersuchungsmethoden und darüber, wie man zu diesem Urteil gekommen ist. Wir bemängeln diesen schwerwiegenden Fehler in unserer Stellungnahme und begründen dies ausführlich auf 99 Seiten. Als Ergebnis fordern wir zu einer gesetzeskonformen Umweltprüfung auf.
Eigener Umweltbericht + Spenden
In unserer eigenen zweiten Stellungnahme haben wir uns auf ein Thema konzentriert, bei dem wir ganz sicher sind: der Schutz der Menschen
Doch bei vielen anderen Aspekten, die den Schutz des Waldes betreffen, fehlt uns die rechtliche Sicherheit. Deshalb haben sich einige Bürgerinitiativen aus dem Raum Lüneburg, darunter auch wir, zusammengetan, um einen fachlich fundierten Bericht von Umweltplaner und Biologen Matthias Schreiber aus Bramsche erstellen zu lassen.
Dieser Bericht ist erstellt worden und Bestandteil unserer Stellungnahmen geworden.
Warum war das so wichtig? Wir wollen genau erkennen, an welchen Stellen im 2. Entwurf gegen geltendes Recht verstoßen wurde, um gezielt Nachbesserungen einzufordern.
💡 Wichtig zu wissen: Nur die Punkte, gegen die in einer Stellungnahme Einwand erhoben wurde, können später auch rechtlich angefochten werden. Deshalb ist es entscheidend, dass wir alle relevanten Kritikpunkte jetzt klar benennen!
Wir hatten dazu einen Spendenaufruf gestartet, der eine ziemliche Punktlandung hingelegt hat. Dafür bedanken wir uns im Namen aller Bürgerinitiativen bei Euch!
Herzlichen Dank für Eure Unterstützung!
Spendenkonto Stand 24.07:2025: 💚 5055,- Euro 💚
