Intakte Wälder erhalten

Wälder sind mehr als eine Ansammlung von Bäumen, sie sind lebendige, komplexe Ökosysteme, die über Jahrhunderte gewachsen sind.

Ihre Funktionen für Klima, Artenvielfalt und Wasserhaushalt lassen sich durch Neupflanzungen nicht einfach ersetzen. Wer intakte Wälder zerstört, verliert unwiederbringlich wertvolle Kohlenstoffspeicher, Lebensräume und ökologische Stabilität. Aufforstung kann ein ergänzender Schritt sein, doch der beste Klimaschutz ist und bleibt der Erhalt unserer bestehenden Wälder.

Warum ist es besser, intakte Wälder zu schützen, statt neue zu pflanzen?

Intakte Wälder speichern mehr Kohlenstoff

  • Alte Bäume und Waldböden binden große Mengen CO₂ dauerhaft.
  • Der Boden eines gewachsenen Waldes enthält bis zu 50 % des gesamten Kohlenstoffs – dieser wird bei Eingriffen (Rodung, Bau) freigesetzt.
  • Neupflanzungen brauchen Jahrzehnte bis Jahrhunderte, um vergleichbare Speicherleistungen zu erreichen.

Wälder sind komplexe, gewachsene Ökosysteme

  • Intakte Wälder bestehen aus vielen Baumarten, Altersklassen und Strukturebenen. Sie sind nicht reproduzierbar durch gleichaltrige Pflanzungen.
  • Sie bieten Lebensraum für hoch spezialisierte Arten, die in jungen Aufforstungen nicht überleben können.

Biodiversität lässt sich nicht nachpflanzen

  • Viele Arten (z. B. Fledermäuse, Käfer, Moose, Pilze) sind auf alte Bäume, Totholz oder feuchtes Mikroklima angewiesen.
  • Bei Aufforstungen entsteht oft eine Monokultur mit geringem ökologischen Wert.

Pflanzungen sind ökologisch instabil

  • Neuwälder sind anfälliger für Trockenheit, Hitze, Schädlinge, insbesondere in Zeiten des Klimawandels.
  • Ohne schattenspendende Altvegetation leidet die Bodenfauna, was das Wachstum weiter bremst.

Wiederbewaldung ist kein Ersatz, sondern Ergänzung

  • Aufforstung kann unterstützen, ist aber kein Ersatz für verlorene Waldökosysteme.
  • Der Klimanutzen tritt bei Neupflanzungen verzögert ein (oft erst nach 30–100 Jahren).

🚫 Warum Baumpflanzungen nicht ausreichen:

  • Hoher Verlust in den ersten Jahren: Setzlinge sterben oft durch Dürre, Wildverbiss oder Bodenmangel.
  • Langsame Entwicklung: Ein echter Wald entsteht nicht durch Bäume allein, es braucht Jahrzehnte an natürlicher Sukzession.
  • Oft falscher Standort oder Artwahl: Viele Pflanzaktionen orientieren sich an politischen Zielen, nicht an ökologischen Bedingungen.
  • Greenwashing-Risiko: Pflanzungen werden oft als CO₂-Kompensation verkauft – obwohl der tatsächliche Klimanutzen unsicher ist.

Das sagt Greenpeace dazu

Sehr schöner und informativer Film zum Thema im NTV “Klima Update”