Die Stimmung kippt im gesamten Ostkreis

Aber nicht mehr nur gegen Windräder im Wald, sondern grundsätzlich gegen überambitionierte Ausbaupläne.

Gründe:

  • Die Sorgen der Anwohnenden wegen Gefahren für Natur, Umwelt, Landschaft, Lärm und Wertverluste der Grundstücke werden vom Landkreis ignoriert. Es gibt keine Gesprächsbereitschaft beim Landkreis Lüneburg über Alternativen. Untersuchungen vieler angesehener und anerkannter Experten wie Professor Ibisch, Peter Wohlleben, Professorin von Haaren und vielen anderen Experten werden ignoriert.
  • Es werden viel mehr Windräder als erforderlich geplant. Ein Repowering vorhandener Anlagen würde den Bau zusätzlicher Anlagen deutlich reduzieren, ihn sogar nahezu überflüssig machen.
  • Die künftigen Kosten für eigentlich nicht erforderlichen Leitungsbau sind nicht bezahlbar. Der Bundesrechnungshof geht von 460 Milliarden Euro bis 2045 aus.
  • Das Netzengpassmanagement (also Maßnahmen zur Vermeidung von Überlastungen inkl. Entschädigungen) kosten laut Bundesrechnungshof weitere 6,5 Milliarden Euro jährlich,
  • Der Leitungs-Ausbau sowie Speichermöglichkeit kommt zeitlich nicht annähernd hinterher.
  • Diese Tatsache wurde dem Landrat Böther in einem Spiegel-TV-Interview vorgehalten. Er wurde gefragt, warum man dann nicht warten würde. Die Antwort vom Landrat Böther: “Die Betreiber dieser Anlagen haben das Interesse möglichst früh diese Anlagen aufzubauen, weil die ja auch dann Entgelte bekommen für den Betrieb dieser Anlagen, wenn die Anlagen abgeschaltet werden und der Strom nicht erzeugt wird. Es gibt also betriebswirtschaftliche Interessen jedes einzelnen Anlagenbetreibers, die Anlagen möglichst zügig in Betrieb zu nehmen.”
  • Herr Winkelmann vom Bauernverband, der von einer Gemeinde zur anderen zieht, verhöhnt die Menschen und spricht vor den Investoren unverblümt darüber, dass die Windräder nicht laut wären, aber dass sie nerven würden, wie bei einem alten Geschirrspüler. Und abstellen in der Nacht ginge auch nicht, das wäre unwirtschaftlich.
  • Der Betreiber EWS, der einen Bauantrag in Neetze gestellt hat, gibt in der Turnhalle Neetze vor Gästen als Begründung für die Waldzerstörung an: „wenn wir es nicht machen kommen andere“. Vielen Dank für diese Uneigennützigkeit!
  • Die Gemeinde Thomasburg hat sich mit 79% der beteiligten Wähler gegen neue Windräder über die Gemeindeöffnungsklausel entschieden.
  • Der Gemeinderat in Neetze hat einstimmig eine Stellungnahme gegen den Bau der beantragten 6 Windräder der EWS beschlossen.
  • Die Stadt Bleckede hat im Rahmen des RROP zwei Stellungnahmen gegen Windkraftanlagen im Breetzer Wald geschrieben.
  • Die Bundesregierung (Ministerin Reiche) führt zurzeit einen Realitätscheck durch, weil sie ebenfalls bei ihrem Amtsantritt die immense Höhe der Kosten erkannt hat.
  • Durch die Stromkosten, die wegen dieser Planlosigkeit in die Höhe schnellen, müssen stromintensive Firmen Insolvenz anmelden oder ins Ausland abwandern. Die Arbeitslosigkeit nimmt zu, der Wirtschaftsstandort Deutschland nimmt an Bedeutungslosigkeit zu.

Auch die bei einigen Diskussionen mitredenden „Hater“, die den kritischen Menschen einsilbig den auswendig gelernten Satz „Strom ja, aber bloß nicht vor meiner Tür“ entgegen halten, können die Sorgen mit solchen Slogans nicht mehr wegwischen.

Windräder retten nicht allein die Welt und schon gar nicht, wenn Deutschland sich überfordert, während andere Länder chillen. Wir machen hier den Mega-Ausbau, obwohl unser CO₂-Ausstoß im globalen Vergleich winzig ist. Und wer zahlt den Preis? Die Menschen vor Ort. Mit Lärm, Naturverlust und weniger Lebensqualität.

  • Wälder sind keine Baustellen.
  • Klimaschutz muss global gedacht werden.
  • Verantwortung heißt: global handeln, nicht nur lokal.
  • Klimaschutz? Ja. Aber bitte fair.

31.08.25: Im Nachbarlandkreis Uelzen berät der Gemeinderat für Römstedt, ob dort bis zu 35 Windräder gebaut werden können. Was soll das? Wer denkt sich sowas aus? Natur weg, Lebensqualität futsch. Alles für ein paar Investoren? Ist das noch Fortschritt oder schon blinder und rücksichtsloser Ausbau?

02.09.25: Der Projektierer “Terrawatt” hatte für Römstedt einen Antrag für den Bau von neuen Anlagen gestellt. Der Gemeinderat, in dem auch Landwirte/Landbesitzer sitzen und wegen der Nutzung ihrer Fläche wegen möglicher Vorteile befangen sein sollten, haben mit 9:2 Stimmen zugestimmt. Ratsmitglieder die zu ihrem eigenen Vorteil entscheiden, tragen stark dazu bei, dass die Stimmung weiter kippt.