Keine Naherholung mehr
Aus dem RROP geht sogar hervor, dass dem Schutz des Wohnens sowie der Erholung am Wohnstandort eine besondere Bedeutung zukomme (Seite 277). Die Bedeutung von Naherholungsgebieten wird im Entwurf entsprechend gewürdigt (Seite 199). Natur und Landschaft hätten eine große Bedeutung für die Erholungs- und Freizeitaktivitäten der Menschen.
Insbesondere weil bei der Wahl des Wohnortes vielerorts relativ geringe Lärmbelastung und geringe Belastung des visuellen Landschaftserlebens wichtige Gründe seien, sei der Schutz solcher Qualitäten ein Beitrag zur Sicherung von Wohnstandorten.
Aus genau den vorgenannten Gründen sind viele der in dieser Region lebenden Menschen an genau diesen Standort gezogen.
Unter Inkaufnahme der schlechteren Infrastruktur in vielen Bereichen und der teilweise weiten Pendelwege zu Arbeitsstätten überwog das Argument des ruhigen Wohnens im Grünen mit unmittelbarer Nähe zum Wald.
Der Breetzer Wald ist nicht nur für die Anwohner ein wichtiger Wohlfühlort in direkter Wohnortnähe sondern wird auch von vielen auswärts wohnenden Menschen zur Naherholung für viele Aktivitäten genutzt.
Zur Erinnerung für die Regionalplanung des Lankreises Lüneburg haben wir hier einen Überblick über die Funktionen eines Waldes erstellt. Würde der Entwurf des RROP wie geplant umgesetzt ist für den Breetzer Wald all dies Geschichte. An einigen Stellen zitieren wir Hinweise von der Seite “Forsterklaert.de“. Liebe Verantwortliche Frau Lena Lampe, die Liste ist lang, nehmen Sie sich einfach mal die Zeit:
Wälder nehmen in der aktuellen Klimakrise immer mehr an Bedeutung zu. Der Wald ist schon seit Jahrhunderten ein Alleskönner. Denn er übernimmt neben Funktionen des Lebensraums für Tier- und Pflanzenarten und der Bereitstellung des nachwachsenden Rohstoffes Holz, viele Aufgaben und gesellschaftliche Leistungen. Förster und Försterinnen unterteilen die Funktionen des Waldes grundsätzlich in drei Gruppen: Die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion:
Nutzfunktion
Unter der Nutzfunktion des Waldes versteht man vor allem wirtschaftliche Aspekte, also generell die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes:
- Rohstoff Holz – durch die nachhaltige und naturgemäße Forstwirtschaft wird in unseren Wäldern der umweltfreundliche und kohlendioxidneutrale Rohstoff und Energieträger Holz gewonnen
- Saatgut – für die Vermehrung von Bäumen sammelt man in manchen Wäldern das Saatgut von älteren Bäumen
- Wildbret – durch die Jagd wird unter anderem das hochwertige Lebensmittel Wildfleisch gewonnen
- Arbeitsplatz – in Deutschland leben etwa 1 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt vom Wald
Schutzfunktion
Unter der Schutzfunktion werden Leistungen zusammengefasst, die der Wald für den Schutz der Umwelt oder des Menschens vollbringt:
- Natur- und Artenschutz (Biodiversität) – Wälder sind Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten
- Biotopschutz – Wälder beinhalten in unserer Kulturlandschaft selten gewordene Biotope, wie z.B. Moore
- Klimaschutz – Wälder sind Kohlenstoffsenken. Das bedeutet, dass Bäume für ihr Wachstum das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid aus der Luft aufnehmen und den Kohlenstoff dann im Holz speichern. Ein weiterer Effekt ist die Filterung und Reinigung der Luft. Zu viel Kohlenstoffdioxid in der Luft begünstigt den Klimawandel.
- Temperaturausgleich – in Wäldern können Temperaturunterschiede zur umliegenden Landschaft von bis zu 4 °C herrschen.
- Wasserschutz – Über den Boden wird in Wäldern das Regenwasser gefiltert und gereinigt, wodurch sauberes Grundwasser entsteht
- Erosionsschutz – Wälder schützen vor Erosion, also das Wegtragen von fruchtbaren Bodenschichten durch Wasser und Wind
Erholungsfunktionen
Vor ein paar Jahren noch ein unbekannter Begriff, heutzutage in aller Munde, das “Waldbaden”. Wälder dienen uns Menschen auch als Ausgleich und Erholungsort vom Alltag. In Folge der Corona-Pandemie wurde in Studien bereits aufgezeigt, dass stadtnahe Wälder vermehrt besucht wurden und sich auch die Dauer des Besuchs verlängerte.
Ruhe, frische, saubere, würzige und durch ätherische Öle angereicherte Waldluft, Vogelgezwitscher. Das ist Erholung pur für die Einen. Für den Anderen sind sportliche Aktivitäten wie Joggen, Radfahren, Reiten, Mountainbiking oder Geocaching im Wald das eigentlich Reizvolle. Die Erholungsfunktion des Waldes hat sehr viele Gesichter, wie auch Spazierengehen und Wandern. Für sie ist es die Waldkulisse, für den Hobby-Botaniker die Pflanzen- und Pilzwelt, für Kinder die vielen kleinen und großen Tiere, die für das aufmerksame Auge zu beobachten sind. Wieder andere reiten gerne im Wald oder freuen sich auf die winterliche Abwechslung beim Skilanglauf, andere klettern gerne.
Alleine die vielseitigen Landschaftsbilder haben eine große Bedeutung für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Bevölkerung. Der Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung im Sommer, die Kühle und die höhere Luftfeuchte werden als wohltuend und erholsam empfunden.
Darüber hinaus sind Wälder Mystik und Sehnsuchtsorte.Wald hat für alle in der Bevölkerung eine hohen Stellenwert. Eine Akzeptanz für den Bau von Windkraftanlagen im Wald ist in der Bevölkerung nicht vorhanden, denn Wald ist auch ein emotional besetztes Kulturgut.
Folgen von Windkraft im Wald
Windkraft hat Effekte wie Landschaftsverbrauch. Vor allem im Wald. Dort beschädigen sie Biotope und Lebensräume vieler Tiere. Sie machen aus Naherholungsgebieten Industriestandorte.
Unsere gewählten Vertreter in der Politik sollen unser Staatseigentum verwalten und nicht zerstören. Hier haben wir die Vermutung, dass aus ideologischen Gründen bestimmte Energieformen verweigert und abgeschafft wurden, bevor man ausreichend Alternativen gefunden hat. Nachdem der Vorwurf gemacht wurde, dass Strom aus Kohlekraftwerken auch nicht besser seien, blieb offenbar nichts anderes übrig, als nun den Wald zu zerstören, um ausreichend Flächen für Grüne Energieformen zur Verfügung zu haben.
Da es hier allerdings lediglich ausschließlich um eine CO2-Einsparung in Deutschland geht, macht die Zerstörung unserer Wälder noch nicht einmal Sinn. In Europa werden im Rahmen des Emissionshandels unsere eingesparten Emissionen von Nachbarländer gekauft und dort verbraucht. Sinnhaftig wäre eine globale Emissions-Regelung.
Außerdem kann damit gerechnet werden, dass Strom nun noch teurer wird. Durch den massiven Ausbau der Windenergie werden immer häufiger Situationen eintreten, wo mehr Windstrom erzeugt als benötigt wird. Trotzdem muss den Betreibern die Einspeisevergütung bezahlt werden. Für das Jahr 2024 muss mit Kosten von 18 Mrd. Euro für überschüssigen Strom aus Erneuerbaren Energien gerechnet werden.
Fehlende Regeln
Unsere Ausführungen gegen Windkraft im Wald beziehen sich auf gesunden Wald, so wie den Breetzer Wald. Hier wirken Windkrafträder zerstörerisch auf die Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes.
Wir wünschen uns für Niedersachsen konkrete Regelungen so wie in Sachsen-Anhalt. Dort hat der Forstminister Schulze (CDU) geäußert:
Er persönlich sei kein absoluter Befürworter von Windrädern in Waldgebieten. Allerdings könne er sich vorstellen, dass es im Einzelfall sinnvolle Möglichkeiten gebe. Dabei gehe es um abgestorbene Waldflächen – die etwa durch den Borkenkäfer oder durch heftige Stürme zerstört wurden. Ziel sei ausdrücklich nicht, “grüne Wälder abzuholzen”